Das nächs­te Pul­ver­fass – Die Lage im Nahen Osten

Ein bekann­tes Gesicht in bekann­ter Uni­form besuch­te am Frei­tag das Bodensee-Gymnasium: Auch die­ses Jahr konn­te der Jugend­of­fi­zier Chris­ti­an Schicht dazu gewon­nen wer­den, einen hoch­wer­ti­gen Vor­trag zu hal­ten. Bei die­sem Mal über ein The­ma, dass durch zeit­na­he Ereig­nis­se zusätz­lich kon­flikt­ge­la­den ist: Der Streit zwi­schen und um Isra­el, Paläs­ti­na und Jerusalem.
Die Bezie­hungs­kri­se hat ihre Wur­zeln schon im Alter­tum: Für drei Welt­re­li­gio­nen hat Jeru­sa­lem eine jeweils zen­tra­le Bedeu­tung. Für das Juden­tum ist es die „Kla­ge­mau­er“, ein Über­rest des um 70 n. Chr. zer­stör­ten jüdi­schen Tem­pels. Das Chris­ten­tum beruft sich auf den Verurteilungs‑, Bestattungs- und Auf­er­ste­hungs­ort Chris­ti, wäh­rend der Islam die Stadt als den Platz ansieht, von dem aus der Pro­phet Moham­med sei­ne Rei­se in den Him­mel begann.
Wäh­rend der „Dia­spo­ra“, der Auf­tei­lung der jüdi­schen Bevöl­ke­rung über meh­re­re Län­der, wur­de das Gebiet des heu­ti­gen Isra­el zuneh­mend von ara­bi­schen Gemein­schaf­ten besie­delt. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg jedoch folg­te eine star­ke jüdi­sche Immi­gra­ti­on in die Regi­on jener zen­tra­len Stadt. Schließ­lich ver­fass­te die Gene­ral­ver­samm­lung der UN einen Tei­lungs­plan: 56% des Gesamt­ge­bie­tes sol­len jüdi­sches Staats­ge­biet sein, 43% ara­bisch und Jeru­sa­lem ein inter­na­tio­na­les Ver­wal­tungs­ge­biet. Auf die­se UN-Resolution im Jahr 1947 folg­te ein Jahr spä­ter die Aus­ru­fung des israe­li­schen Staa­tes. Noch am sel­ben Tag erklär­ten die Nach­bar­staa­ten den Krieg, der im Sin­ne eines bes­ser gerüs­te­ten Isra­els aus­ging. Im Jahr 1967 folg­te ein wei­te­rer Krieg die­ser Staa­ten, bei dem der jüdi­sche Staat wei­te Gebie­te in der Regi­on, vor allem Jeru­sa­lem, beset­zen konn­te – bis heute.
Der Pro­test auf paläs­ti­nen­si­scher Sei­te hat unter­schied­li­che Aus­prä­gun­gen: Von der PLO, die für die Ver­tre­tung der all­ge­mei­nen Inter­es­sen steht, über die Paläs­ti­nen­si­sche Auto­no­mie­be­hör­de als Ver­wal­tungs­ein­heit bis hin zur extre­mis­ti­schen Hamas, die auf gewalt­sa­me Wei­se im Gaza­strei­fen herrscht.
Ab 2013 ist sogar schon die Rede vom „Staat Paläs­ti­na“, mehr als ein Titel ist es aller­dings noch nicht. Die israe­li­sche Armee besetzt noch immer wei­te Tei­le des offi­zi­ell paläs­ti­nen­si­schen Gebiets. Beson­ders seit dem Tweet des US-Präsidenten Donald Trump bil­det sich eine ver­schärf­te Span­nung zwi­schen der jüdi­schen Gesell­schaft auf der einen und der ara­bi­schen auf der ande­ren Seite.
Gibt es eine fried­li­che Lösung? Ist Dia­log der rich­ti­ge Weg? Ist ein Kom­pro­miss mög­lich oder ist ein Krieg unab­wend­bar? Fra­gen, die in naher Zukunft oft gestellt wer­den müs­sen – an jeden.

In die­sem Sin­ne ein gro­ßes Dan­ke­schön an Herrn Schicht für den wert­vol­len Vor­trag und an unse­re Lehr­kräf­te, die die­ses Event erst ermög­licht haben!

Felix Augus­tin und Mar­tin Zel­ler, Q12

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