Aus­tausch mit Hopk­in­ton Midd­le High School 2017

Den­ken ohne Gelän­der” (Han­nah Arendt)

Am 26.8.17 ist es end­lich so weit und der tra­di­tio­nel­le Besuch der Hopk­in­ton Midd­le High School nimmt Fahrt auf. In den kom­men­den drei Wochen wol­len wir euch hier an unse­ren Erfah­run­gen und Erleb­nis­sen hier im Nord­os­ten der Ver­ei­nig­ten Staa­ten teil­ha­ben las­sen. Vie­len Dank an Herrn Carl Olson, den lang­jäh­ri­gen und uner­müd­li­chen Betreu­er die­ses Aus­tausch­pro­jek­tes, der uns mit dem Zitat von Han­nah Are­ndt „Den­ken ohne Gelän­der” einen wich­ti­gen Leit­ge­dan­ken für unse­re deutsch-amerikanischen Begeg­nun­gen gege­ben hat.

Have fun!

Grup­pen­fo­to vor der Schule

Letz­ter Tag: Auf Wie­der­se­hen – goodbye

Der letz­te Schul­tag ist von der Abschieds­stim­mung geprägt. Nach einem letz­ten Besuch im Everyday’s Café geht es für uns alle zur Bus­sta­ti­on nach Con­cord. Dort heißt es dann Abschied neh­men von den lieb gewon­ne­nen Gast­fa­mi­li­en. Der Abschied geht uns sehr nahe, doch wir freu­en uns schon auf das Wie­der­se­hen in Lin­dau im Juni. Dear all, goodbye!

» Bericht in der Lin­dau­er Zei­tung vom 25.9.2017

Impres­sio­nen vom Abschied
Impres­sio­nen vom Abschied
Impres­sio­nen vom Abschied
Inter­na­tio­na­li­tät am Flug­ha­fen Bos­ton pas­send zum Austauschgedanken
Die Begleit­leh­rer freu­en sich über den gelun­ge­nen Austausch

19. Tag: Going away party

Am letz­ten gemein­sa­men Abend in den USA ist anfangs noch kurz eine leicht bedrück­te Stim­mung wahr­nehm­bar, da der bevor­ste­hen­de Abschied all­ge­gen­wär­tig ist. Die­se hält aber nicht lang an, da wir wäh­rend des lecke­ren Essens, das die Gast­fa­mi­li­en mit­ge­bracht haben, schnell ins Gespräch über schö­ne, auf­re­gen­de und unver­gess­li­che Erin­ne­run­gen kom­men und der Abschied dabei fast in Ver­ges­sen­heit gerät. Danach folgt der „for­ma­le“ Teil des Abends, der sich dann als wirk­lich lus­tig und fami­li­är ent­puppt. Tobi­as und Don dan­ken in ihrer auf Eng­lisch gehal­te­nen Rede stell­ver­tre­tend für uns alle den Orga­ni­sa­to­ren des Aus­tausch­pro­gramms und erin­nern an die vie­len tol­len Erleb­nis­se der ver­gan­ge­nen drei Wochen. Als Dan­ke­schön über­ra­schen wir unse­re bei­den Begleit­leh­rer mit einem klei­nen Geschenk, um uns für tol­le, gut geplan­te und ereig­nis­rei­che drei Wochen in den USA zu bedan­ken. Frau Heß und Herr Vog­ler heben beson­ders die her­aus­ra­gen­de Rol­le von Herrn Olson her­vor. Ihm gebüh­re ein beson­ders gro­ßes, ver­dien­tes “thank you from the bot­tom of our hearts”. Herr König lässt aus der Fer­ne sei­ne bes­ten Wün­sche an alle und sei­nen herz­li­chen Dank an die Fami­li­en und Herrn Olson aus­rich­ten. Abschlie­ßend wer­den Prei­se für die “bes­ten Sel­fies” aus der Schnit­zel­jagd in Ports­mouth ver­lie­hen, was gro­ße Hei­ter­keit aus­löst. Eine Grup­pe hat sogar einen Rap per­for­med, denn der Ein­falls­reich­tum war groß. So bekom­men wir zum Abschluss alle noch ein­mal einen Über­blick über tol­le Momen­te mit unse­ren Aus­tausch­part­nern. Wir sind Fami­lie Mark­lin sehr dank­bar, dass wir die­sen Abend auf ihrem wun­der­schö­nen, weit­läu­fi­gen Grund­stück ver­brin­gen dürfen.

Begrü­ßung durch Herrn Marklin
Lecke­res, von den Fami­li­en zube­rei­te­tes Essen!
Fri­ends
Bewe­gen­de Wor­te zum Abschied
Mar­k­lins Store in Contookook
Marklin’s Litt­le Farm
Marklin’s Litt­le Farm
Schö­ne Umgebung

18. Tag: Can­ter­bu­ry Shaker Vil­la­ge – “Hands to work, Hearts to God”

Unser letz­ter Aus­flug führt uns zum Shaker Vil­la­ge nach Can­ter­bu­ry. Die vor­mals bis zu 1000 Ein­woh­ner star­ke Gemein­de ist heu­te ein Frei­licht­mu­se­um. Was wir dort von unse­rem äußerst enga­gier­ten Gui­de Dick auf der 1,5‑stündigen, sehr leben­di­gen Füh­rung durch das Dorf erfah­ren, ver­setzt uns in Erstau­nen. Unter alten Ahorn­bäu­men erfah­ren wir, dass die Shaker ursprüng­lich aus Man­ches­ter (GB) kamen. Auf­grund der meist nega­ti­ven Erfah­run­gen in der früh indus­tria­li­sier­ten Stadt wan­der­ten sie Ende des 18. Jahr­hun­derts aus und schu­fen sich – ähn­lich wie die Qua­ker – als reli­giö­se Gemein­schaft neue Lebens- und Arbeits­for­men. Sie leb­ten ehe­los und ohne Pri­vat­ei­gen­tum. Män­ner und Frau­en waren gleich­be­rech­tigt. Der Name lei­tet sich von dem für sie cha­rak­te­ris­ti­schen Schüt­tel­tanz (shaker dance), den wir selbst aus­pro­bie­ren dür­fen, ab. Die Tanz­for­ma­ti­on zeigt die kon­se­quen­te Geschlech­ter­tren­nung, die sich durch das gesam­te Leben der Gemein­de zieht. Indi­vi­dua­li­tät und Ein­zel­gän­ger­tum wur­den nicht gedul­det. Im Mit­tel­punkt ihres Lebens­prin­zips steht die Arbeit für die Gemein­schaft. Kenn­zeich­nend dafür sind ihre hand­werk­li­chen Pro­duk­te von höchs­ter Qua­li­tät, ihr Sinn für das Prak­ti­sche und Schlich­te. Neben ihren eige­nen Ideen waren sie offen für alle Erfin­dun­gen und Neue­run­gen. Fas­zie­rend ist auch ihre per­fek­te Orga­ni­sa­ti­on, die über­all sicht­bar ist. Durch ihren aus­ge­zeich­ne­ten Geschäfts­sinn mach­ten sie aller­hand Umsatz.

Der Wunsch nach einer lebens­wer­ten Umge­bung mit viel Licht und Luft zeigt sich auch in der Archi­tek­tur. Eine gesun­de und ein­fa­che Ernäh­rung mit sai­so­na­len Lebens­mit­teln gehört eben­falls zur Lebens­auf­fas­sung der Gemein­schaft. Heu­te zählt die­se aller­dings auf­grund der feh­len­den Nach­kom­men nur noch zwei Mit­glie­der, die in Maine leben. Nach die­ser inter­es­san­ten Tour genie­ßen wir noch die her­vor­ra­gen­de haus­ge­mach­te Limonade.

Unter Ahorn­bäu­men
Mee­ting House
Shaker Tanz
Shaker Tanz
Shaker Tanz
Qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Maß­ar­beit – aus einem natür­lich gewach­se­nen Ast gefertigt
Erläu­te­run­gen zur Wäschemangel
Wäsche­trock­ner à la Shaker
Peni­bel num­me­rier­te Wäsche ver­deut­licht die per­fek­te Organisation
Das Bügel­zim­mer, hell und luf­tig: der belieb­tes­te Arbeitsraum
Prak­tisch!
Typi­sche Shaker-Häuser
In der Schule
Dwel­ling house chapel
Indi­an Sum­mer starting

 17. Tag: The life of bees – „to keep bees”*

Was für ein Durch­ein­an­der! Auf den ers­ten Blick scheint es im Bie­nen­stock, den Mar­tin Mark­lin uns mit­ge­bracht hat, drun­ter und drü­ber zu gehen. Doch schon nach den ers­ten Erklä­run­gen wird deut­lich, dass dies ein Trug­schluss ist und alles nach einem ganz bestimm­ten Plan abläuft. Das Zen­trum des Bie­nen­vol­kes (hive) ist zwei­fels­oh­ne die von allen umsorg­te Köni­gin, die mit einem far­bi­gen Punkt (in die­sem Jahr gelb) mar­kiert ist, um spä­ter sehen zu kön­nen, wie alt sie wird (bis zu fünf Jah­re). Im Gegen­satz zu ihr wer­den ihre Töch­ter und Söh­ne nur ein hal­bes Jahr alt. Der begeis­ter­te Imker und Unter­neh­mer lebt für sei­ne Bie­nen. Ihn fas­zi­niert, dass sie in ihrer selbst­lo­sen Rast­lo­sig­keit wert­vol­le und lebens­wich­ti­ge Auf­ga­ben über­neh­men: die Pro­duk­ti­on von Honig und Wachs sowie die Bestäu­bung der Blü­ten. Eine Beson­der­heit in der ame­ri­ka­ni­schen Land­wirt­schaft ist, dass zur Obst­blü­te Bie­nen­völ­ker sogar per Truck in die Plan­ta­gen gebracht wer­den. Aller­dings sind die Bie­nen durch Pflan­zen­schutz­mit­tel, Para­si­ten und Umwelt­ein­flüs­se sehr gefähr­det. Neben dem ideel­len Wert, den die Bie­nen für Herrn Mark­lin haben, stel­len sie für ihn und sei­ne Fami­lie die Exis­tenz­grund­la­ge dar. Die Mar­k­lins pro­du­zie­ren in ihrer Manu­fak­tur gro­ße Ker­zen, v.a. für Kir­chen. Stolz erzählt er, dass eine davon sogar von Papst Fran­zis­kus am Ground Zero ent­zün­det wor­den ist. In der Phar­ma­in­dus­trie etwa hat das Wachs bei der Her­stel­lung von Tablet­ten als Über­zug eine her­aus­ra­gen­de Bedeu­tung. Abschlie­ßend hebt er her­vor, dass die Lebens­wei­se der Bie­nen auch für den Men­schen eine Vor­bild­funk­ti­on haben soll­te. Einer allein bewirkt oft wenig, wäh­rend gemein­sam gro­ße Her­aus­for­de­run­gen bewäl­tigt wer­den können.

*Die beson­de­re Bezie­hung zwi­schen Mensch und Bie­nen wer­de durch die For­mu­lie­rung „to keep bees” („Bie­nen hal­ten”) deut­lich, so Herr Mark­lin. Ein Haus­tier wie einen Hund oder eine Kat­ze „habe”, d.h. besit­ze, man. Er hin­ge­gen sehe sich im Dienst sei­ner Bienen.

Mr Mark­lin
Kin­der­stu­be, Wohn- und Arbeits­zim­mer zugleich
Die Köni­gin
Direk­ter Kon­takt zu den Bienen

12. Tag: At the Fede­ral Dis­trict Court in Concord

Vor der Sicher­heits­kon­trol­le zum Fede­ral Dis­trict Court in Con­cord müs­sen zwei Schü­ler Bam­mel haben, weil sie trotz mehr­fa­cher Erin­ne­rung ihre Rei­se­päs­se ver­ges­sen haben. Glück­li­cher­wei­se kön­nen dann doch alle die anschlie­ßen­de Füh­rung mit­er­le­ben. Wir wer­den neben der Sta­tue der Jus­ti­tia in dem sehr moder­nen und impo­san­ten Gerichts­ge­bäu­de emp­fan­gen und danach durch zwei Gerichts­sä­le, in denen wir viel über den Ablauf eines Pro­zes­ses und die Geschich­te des Courts ler­nen, geführt. Anschlie­ßend dür­fen wir bei einem Pro­zess über ein Dro­gen­de­likt anwe­send sein. Ange­klagt ist die erst 23-jährige Freun­din eines Dro­gen­dea­lers, die als Dol­met­sche­rin an den ille­ga­len Geschäf­ten ihres Freun­des mit­ge­wirkt hat. Letzt­end­lich fällt das Urteil mit drei Jah­ren auf Bewäh­rung rela­tiv mil­de aus. Unge­wöhn­lich ist, dass sich Staats­an­walt (sta­te pro­se­cu­tor) und Pflicht­ver­tei­di­ger (lawy­er) einig sind und das Urteil (sen­tence) somit ziem­lich schnell von der Rich­te­rin (judge) ver­kün­det wer­den kann. Toll ist, dass sich Rich­te­rin, Staats­an­walt und Bewäh­rungs­hel­fer (pro­ba­ti­on offi­cer) im Anschluss Zeit neh­men und uns die Urteils­fin­dung erklä­ren sowie unse­re zahl­rei­chen Fra­gen zum ame­ri­ka­ni­schen Rechts­sys­tem beant­wor­ten. Am Bei­spiel der jun­gen Ange­klag­ten wird deut­lich, dass sich die pre­kä­re Lebens­si­tua­ti­on und die Tat­sa­che, dass sie sofort Reue gezeigt hat, mil­dernd auf das Straf­maß aus­ge­wirkt haben. Sie hat zwei klei­ne Kin­der, deren Vater – der Dro­gen­dea­ler – fünf Jah­re im Gefäng­nis ist, und befin­det sich in einer schwie­ri­gen finan­zi­el­len Lage. Außer­dem wer­den wir unter ande­rem auch noch aus­führ­lich über das Geschwo­re­nen­ge­richt, eine Beson­der­heit des ame­ri­ka­ni­schen Rechts­sys­tems, informiert.

Jus­ti­tia in der Eingangshalle
Im Gerichts­saal
Fra­ge­run­de nach der Verhandlung

11. Tag: Poli­tics in Concord

Der heu­ti­ge Aus­flug führt uns nach Con­cord zum ältes­ten, noch als sol­chem genutz­ten Sta­te­house der USA. Bei der etwa zehn­mi­nü­ti­gen Bus­fahrt im strö­men­den Regen durf­ten eini­ge Bekannt­schaft mit den undich­ten Fens­tern der typisch ame­ri­ka­ni­schen Schul­bus­se machen, in denen man, neben­bei bemerkt, etwa so viel Bein­frei­heit hat wie auf der Rück­bank eines Mini Coo­pers, näm­lich keine.
Dort ange­kom­men schau­en wir uns erst ein­mal im Sou­ve­nir­shop um, bevor wir durch das ein­drucks­vol­le, fast 200 Jah­re alte, Gebäu­de geführt wer­den. Die Ein­gangs­hal­le, auch „Hall of Flag” genannt, wird von dut­zen­den ame­ri­ka­ni­schen Flag­gen aus dem Unab­hän­gig­keits­krieg und allen dar­auf­fol­gen­den Krie­gen des Lan­des gesäumt, die alle in ihrem teils sehr ram­po­nier­ten, von Kugeln durch­lö­cher­ten Zustand belas­sen wor­den sind. Dadurch wer­den die leid­vol­le Geschich­te der USA spür­bar und der gros­se Wert von Frie­den und Frei­heit hervorgehoben.
Im obe­ren Stock­werk befin­det sich die „House Cham­ber”, die mit ins­ge­samt 400 Abge­ord­ne­ten das größ­te Par­la­ment aller Bun­des­staa­ten der USA dar­stellt. Das Gehalt der Reprä­sen­tan­ten beläuft sich auf ledig­lich 100 Dol­lar pro Jahr und ist in der Ver­fas­sung des Bun­des­staa­tes New Hamp­shire fest­ge­legt. In die­sem Bun­des­staat wird man also nicht aus Geld­grün­den Politiker.
Anschlie­ßend besich­ti­gen wir die mit 24 Mit­glie­dern deut­lich klei­ne­re „Sena­te Cham­ber”, in der von jedem „dis­trict” New Hamp­shires jeweils ein Abge­ord­ne­ter ver­tre­ten ist.
Dar­auf­hin lau­fen wir den Gang ent­lang, den jeder Prä­si­dent­schafts­kan­di­dat auch ent­lang­schrei­ten muss, wenn er sich zu Beginn des Wahl­kamp­fes als Kan­di­dat ein­trägt. An den Wän­den die­ses Flurs hän­gen Gemäl­de aller bis­he­ri­gen Gou­ver­neu­re New Hamp­shires. Hier wer­den uns eini­ge Anek­do­ten erzählt. Bei­spiels­wei­se, dass der Gou­ver­neur Judd Gregg ent­schie­den hat, auf die Auto­kenn­zei­chen das Mot­to New Hamp­shires „live free or die”, das sei­nen Ursprung im Bür­ger­krieg hat, stan­zen zu las­sen. Kuri­os wird die Geschich­te, wenn man erfährt, dass die­se Kenn­zei­chen in den Gefäng­nis­sen von Häft­lin­gen her­ge­stellt wer­den. Damit endet unse­re sehr infor­ma­ti­ve Füh­rung und wir keh­ren wie­der zur Schu­le zurück.

Sta­te House of New Hamp­shire in Con­cord mit Sta­tue von Dani­el Webs­ter, der unter drei Prä­si­den­ten Secre­ta­ry of Sta­te war
In der Hall of Flags
Flag­gen aus den Kriegen
But­tons and pla­tes: Spu­ren der Präsidentschaftskandidaten
Batt­le of Get­tysburg: tur­ning point in the civil war
House Cham­ber
Abra­ham Lin­coln, Geor­ge Washing­ton und Frank­lin Pier­ce (bis­her ein­zi­ger Prä­si­dent aus New Hamp­shire) in der House Chamber
Zukünf­ti­ge Sena­to­rin­nen und Sena­to­ren im Sena­to­re House?
Gang mit Gemäl­den ehe­ma­li­ger Gou­ver­neu­re New Hampshires
New Hamp­shire Licen­se Plate

Fami­li­en­er­leb­nis­se

A fami­ly weekend

Heu­te ist der 6. Tag bei mei­ner Gast­fa­mi­lie. Nach­dem wir alle aus­ge­schla­fen haben, gehen wir gemein­sam in ein typisch ame­ri­ka­ni­sches Restau­rant zum Früh­stü­cken. Als jeder sei­ne Pan­ca­kes, Waf­feln etc. geges­sen hat, fah­ren wir zum Shop­pen. Es gibt dort sehr coo­le Out­lets wie Tom­my Hil­fi­ger, GAP und Levis. Danach geht’s nach „Laco­nia” am Lake Win­nipes­au­kee und dort las­sen wir unse­ren Tag in der schö­nen Stadt ausklingen.

New York, New York!

Um unser Wochen­en­de in NY voll aus­nut­zen zu kön­nen, fah­ren wir am Sams­tag schon um kurz vor 7:00 Uhr los. Gespannt, die berühm­tes­te Stadt der Welt per­sön­lich zu sehen, ver­ge­hen die fuenf Stun­den Fahrt sehr schnell. End­lich ange­kom­men über­schla­gen sich die Erleb­nis­se. Wir besu­chen den rie­si­gen und mär­chen­haft schö­nen Cen­tral Park, danach geht es wei­ter mit der Tour ueber den Times Squa­re, das 9/11 Memo­ri­al und das One World Trade Cen­ter und wir sehen alles, an was man denkt, wenn man „New York” hört. Ins­ge­samt muss ich sagen, dass mei­ne sowie­so schon hohen Erwar­tun­gen hier noch über­trof­fen wor­den sind.

A typi­cal day during the week

Ein typi­scher Schul­tag in mei­ner Fami­lie beginnt meis­tens mit Lucky Charmes oder Toast mit Zucker und Zimt. Nach dem Früh­stück fährt mei­ne Aus­tausch­schü­le­rin ihre zwei klei­nen Brü­der und mich in ihrem eige­nen Auto (hier hat so gut wie jeder über 16 ein Auto) zur Schu­le. Dort haben wir dann bis 14.50 Uhr Unter­richt, wobei der Stun­den­plan immer zwi­schen Tag 1 und Tag 2 wech­selt. Es gibt also nur zwei Vari­an­ten von Unter­richts­ta­gen, nicht fünf wie bei uns. Das Lunch­pa­ket bekom­me ich von mei­ner Gast­mut­ter (lecker und ungesund 🙂 ).
Nach der Schu­le haben die meis­ten Schü­ler Sport (Foot­ball, Lacrosse, Soc­cer…). Mei­ne Aus­tausch­schü­le­rin spielt ziem­lich ehr­gei­zig Fieldho­ckey. In Ame­ri­ka kann man ein Sti­pen­di­um bekom­men, wenn man sehr gut in einer Sport­art ist. Dar­auf hofft mei­ne Aus­tausch­part­ne­rin. Nach dem Trai­ning fah­ren wir immer noch ein paar Freun­din­nen heim, die alle mega lus­tig und nett sind. Zu Hau­se ange­kom­men vari­ie­ren unse­re Tage; manch­mal gehen wir mit ihrem Vater essen oder wir machen unser Abend­essen selbst. Danach schau­en wir gemein­sam unse­re Lieb­lings­se­rie “Dex­ter” oder wir gehen in den Tar­get einkaufen.
Egal, was wir machen, es ist nie lang­wei­lig und die Fami­lie ist nicht nur zu mir, son­dern auch unter­ein­an­der super lieb, lus­tig und hilfs­be­reit und ich füh­le mich immer wohl.

Ame­ri­can Barbecue

Auf­grund des Labor-Days am Mon­tag (immer der ers­te Mon­tag im Sep­tem­ber) ist das ers­te Wochen­en­de ein ver­län­ger­tes. So kön­nen wir viel Zeit mit unse­ren Gast­fa­mi­li­en ver­brin­gen. Also sind wir bei der Tan­te zu einer Pool­par­ty ein­ge­la­den. Dort gibt es Snacks und ein rich­ti­ges ame­ri­ka­ni­sches BBQ mit beef, meat, brai­sed pota­toes und corn on the cob. Nach einer Tra­di­ti­on wird am Ende eines sol­chen Fami­li­en­tref­fens ein Glas mit Jel­ly Beans rum­ge­reicht. Man wird rich­tig lie­be­voll auf­ge­nom­men und wie ein Mit­glied der Fami­lie ange­se­hen. Alles in allem ein mega­schö­ner Tag mit der Familie!

on the beach
NY Time Square
One World Trade Cen­ter, NY
Cen­tral Park, NY
NY, Cen­tral Park
New York Skyline
New York Skyline
in Ports­mouth
Am ers­ten Schul­tag ist es üblich, vor der Haus­tür ein Bild zu machen
Fami­ly com­fort zone
Best fri­ends
Fami­li­en­pool
Cliff­walk Newport
Atlan­tic coast, Maine
Atlan­tic coast, Maine
Wan­de­rung auf Mount Kearsarge
View from the top of Mount Kearsarge

Impres­sio­nen aus dem Schulleben

Base­ball ken­nen­ler­nen und spie­len mit Mr. Brandt und Mr. Chase
Denk­an­stö­ße aus den Schulräumen
As you like it“

Die Thea­ter­grup­pe der Hopk­in­ton Midd­le High School hat sogar einen eige­nen Thea­ter­raum. Am Anfang jedes Schul­jah­res gibt es Audi­tions, zu denen jeder kom­men kann. Natür­lich bekommt auch jeder eine Rol­le; die einen mehr Text, die ande­ren weni­ger. Die­ses Jahr spie­len sie das Stück „As you like it” von Wil­liam Shake­speare. Das Ensem­ble probt fast jeden Tag nach der Schu­le drei Stun­den, damit sie das Stück im spä­ten Herbst auf die Büh­ne brin­gen kön­nen. Die Grup­pe hat einen rich­tig guten Zusam­men­halt und alle sind super bei der Sache.

Offe­ne Türen
Spie­le­ri­scher Deutschunterricht
In the library
In Mr Olsons Classroom
In Mr Olsons class­room 2
Mr Brandt’s les­son in Baseball
Aller Anfang ist schwer!
The Bat­ter
Auch Frau­en kön­nen Baseball
Field play­ers
How to throw a baseball
How to bat
Aller Anfang ist schwer
Vol­le Konzentration
Sports­freun­de
Sport­li­che Erfolge
Audi­to­ri­um, Thea­ter und Musikraum

6. Tag: It’s sel­fie time in Portsmouth

Heu­te unter­neh­men wir unse­ren ers­ten gemein­sa­men Aus­flug, und zwar nach Ports­mouth an der Atlan­tik­küs­te, an der New Hamp­shire nur einen sehr klei­nen Anteil hat. ‚Das ver­rück­tes­te Sel­fie gewinnt‘ ist das Mot­to unse­rer digi­ta­len Schnit­zel­jagd durch Ports­mouth, durch die wir die pit­to­res­ke Stadt Schritt für Schritt erkun­den. Durch eine App auf unse­ren Smart­phones gelei­tet, gelan­gen wir in Teams auf den Spu­ren der ers­ten Sied­ler zu mar­kan­ten Punk­ten, an denen die beweg­te Geschich­te der klei­nen Küs­ten­stadt, die 1630 von eng­li­schen Sied­lern gegrün­det wor­den ist, leben­dig wird. Mit den dort ange­brach­ten Infor­ma­tio­nen fällt es uns nicht schwer, die Fra­gen in der App rich­tig zu beant­wor­ten. Um jedoch den ers­ten Platz zu ergat­tern und einen Preis zu gewin­nen, müs­sen wir jeweils noch ein lus­ti­ges Sel­fie von unse­rer Grup­pe vor Ort machen. Nach der Ral­lye haben wir noch etwas Zeit, um gemüt­lich umher­zu­bum­meln. Und dann geht‘s zum Strand: das bes­te Ereig­nis an die­sem Tag. Doch nur wah­re Män­ner und wah­re Frau­en trau­en sich in den eis­kal­ten Atlan­tik. Nach eini­gen Sekun­den im Was­ser suchen aller­dings die meis­ten von uns wie­der das Wei­te und kuscheln sich in ihre Hand­tü­cher  bzw. die neu erwor­be­nen GAP- oder Har­vard­pul­lis. Danach lau­fen wir noch am lan­gen Strand ent­lang und sam­meln Muscheln. Nach­dem eine Bela­ge­rung unse­res Ruck­sack­la­gers durch ein Heer von Möwen abge­wehrt wor­den ist, schüt­teln alle den Sand aus den Kla­mot­ten und machen sich auf den Weg zu unse­rem gel­ben School Bus. Nach Hopk­in­ton zurück­ge­kehrt, las­sen eini­ge den Abend auf dem dor­ti­gen Jahr­markt, der soge­nann­ten ‚fair‘, aus­klin­gen oder berei­ten sich schon auf die Wochen­end­trips vor.

School bus
Ein­füh­rung in die Schnitzeljagd
World War I Memo­ri­al Bridge in Portsmouth
Straw­ber­ry Ban­ke – ers­ter Siedlungsname
Ältes­tes Haus auf Straw­ber­ry Ban­ke (rechts)
Frü­he Siedlungshäuser
Boy­group 1
Boy­group 2
Sel­fie mit Lehrerteam
Pseudo-Selfie mit Lehrerteam
Pseu­do­sel­fie mit Leh­rer­team 2
War­ten auf den Bus
Unse­re Austauschpartner
Wal­lis Sands Sta­te Beach
Strand­spa­zier­gang
Vom Win­de verweht
Ers­te Möwenkontakte
Strand­läu­fer

4. Tag: First day at Hopk­in­ton Midd­le High

Gel­be Schul­bus­se, Jungs in Football-Trikots und eine lär­men­de Cafe­te­ria… So stellt sich wahr­schein­lich jeder eine ame­ri­ka­ni­sche High School vor. An unse­rem ers­ten Schul­tag hier in Hopk­in­ton wol­len wir her­aus­fin­den, ob die­se Kli­schees wahr sind. Von unse­ren Gast­fa­mi­li­en wer­den wir mit Lunch und aus­rei­chend Geträn­ken aus­ge­rüs­tet. Nach ein­füh­ren­den Wor­ten von Herrn Olson und einer Begrü­ßung durch den Prin­ci­pal, Herrn Kel­ley, ver­brin­gen wir den gan­zen Tag damit, das ame­ri­ka­ni­sche Schul­sys­tem ken­nen­zu­ler­nen. Die Unter­richts­zeit ist in vier gro­ße Blocks unter­teilt, die jeweils etwa ein­ein­halb Stun­den dau­ern. In der Hälf­te gibt es eine Mit­tags­pau­se, bei der sich alle in der Men­sa ein­fin­den. Übri­gens hat hier jeder Leh­rer sein eige­nes Klas­sen­zim­mer und nur die Schü­ler wan­dern umher. Die­ser ers­te Schul­tag ist am Ende ein Erleb­nis, das wahr­schein­lich kei­ner von uns je wie­der ver­ges­sen wird.  Da nach den les­sons jeder, aber wirk­lich jeder Schü­ler eine Sport­art aus­übt, dau­ert der Schul­tag län­ger als bei uns. Nach einem lecke­ren Abend­essen mit unse­ren Gast­fa­mi­li­en freu­en sich alle auf den nächs­ten Tag.

Ger­man lessons
Prin­ci­pal Mr Kelley
Libra­ry
World Cul­tures by Mr Krogman
Turn­hal­le
French class­room
Mrs Cotnoir’s mul­ti­me­di­al french lesson
French les­sons in action

3. Tag: “Veri­tas” und mehr

Heu­te besu­chen wir die Har­vard Uni­ver­si­tät, die 1636 gegrün­det wur­de. Die ältes­te Uni­ver­si­tät der Ver­ei­nig­ten Staa­ten hat das Leit­wort “Veri­tas”, also Wahr­heit. Ihr Namens­ge­ber ist der puri­ta­ni­sche Geist­li­che John Har­vard. Übri­gens soll es Glück brin­gen, wenn man über den lin­ken Fuß sei­ner Sta­tue auf dem tra­di­ti­ons­rei­chen Cam­pus streicht. Wuss­test du, dass Barack Oba­ma, Mark Zucker­berg und Bill Gates hier ihren Abschluss gemacht haben? Unse­re Begeis­te­rung für die­se sehr berühm­te Elite-Hochschule bekommt aller­dings einen Dämp­fer, als wir erfah­ren, dass ein Stu­di­en­jahr ca. 50.000 Dol­lar kos­tet. Klar wol­len wir es uns nicht ent­ge­hen las­sen, Erin­ne­rungs­stü­cke wie Pul­lis, Shirts oder Cap­pies mit dem bekann­ten Logo der renom­mier­ten Uni­ver­si­tät im Coop-Store zu kau­fen. Zum Glück bleibt noch etwas Zeit, die mitt­ler­wei­le bereits ein wenig ver­trau­te Stadt auf eige­ne Faust zu erkun­den. Um 16 Uhr geht es dann end­lich mit dem Bus nach Con­cord zu unse­ren Aus­tausch­part­nern: kurz vor der Ankunft sind wir aber alle ziem­lich ner­vös. Doch dann wer­den unse­re Erwar­tun­gen mehr als erfüllt, denn am Bus­bahn­hof neh­men uns unse­re Part­ner und ihre Fami­li­en gleich sehr herz­lich in Empfang.

Har­vard Yard
Uni­ver­si­ty Hall mit Sta­tue von John Harvard
Har­vard Memo­ri­al Hall
Auf dem Harvard-Campus
…auf dem Har­vard Yard
Vor dem Coop-Store
Mrs Har­vard – Frau Hess als Harvard-Studentin?

2. Tag: „Hokus­po­kus – Quack, quack!”*

Nach unse­rer ers­ten Nacht in Bos­ton machen wir uns nach dem lecke­ren Früh­stück im Hos­tel bei strah­len­dem Son­nen­schein auf den Weg zum New Eng­land Aqua­ri­um, um dort die außer­ge­wöhn­li­che „Duck tour” anzu­tre­ten. Wir fah­ren mit einem enten­ähn­li­chen Amphi­bi­en­fahr­zeug kreuz und quer durch Bos­ton und das High­light ist zwei­fels­oh­ne des­sen Ver­wand­lung vom Land- zum Was­ser­fahr­zeug. Der Kapi­tän bei der Fahrt auf dem Charles River wird euch bekannt vor­kom­men. Auf der Tour durch die Metro­po­le bestau­nen wir die ein­zig­ar­ti­ge Archi­tek­tur und die Zeu­gen der viel­fäl­ti­gen Geschich­te Bos­tons. Nach einem Zwi­schen­stopp im Bos­ton Com­mon, dem ältes­ten offi­zi­el­len Park der USA, star­ten wir unse­ren Spa­zier­gang auf dem Free­dom Trail. Durch eine rote Mar­kie­rung im Boden wer­den wir zu Sehens­wür­dig­kei­ten wie dem Mas­sa­chu­setts Sta­te House, dem Gran­ary Bury­ing Ground mit Grä­bern bedeu­ten­der Per­sön­lich­kei­ten der Revo­lu­ti­ons­ge­schich­te oder dem alten Rat­haus von Bos­ton gelei­tet. Übri­gens wur­de von des­sen Bal­kon am 4. Juli 1776 die Unab­hän­gig­keits­er­klä­rung der Ver­ei­nig­ten Staa­ten ver­le­sen. Schließ­lich kom­men wir am alten Wohn­haus von Paul Reve­re, einem der bedeu­tends­ten ame­ri­ka­ni­schen Frei­heits­kämp­fer im 18. Jahr­hun­dert, an, wo wir bei einer Besich­ti­gung auf­grund der Ori­gi­nal­treue einen ziem­lich genau­en Ein­blick in sein Leben erhal­ten. Ein bemer­kens­wer­ter zwei­ter Tag in Bos­ton geht lang­sam zu Ende.

* Übri­gens war unser Gui­de eine „Hexe“! „Hokus­po­kus – Quack quack!“ war unse­re Parole

Duck Tour
Our duck
Cpt Vog­ler
Old and New Boston
On Charles River
Wal­king through Bos­ton Common
Die Teil­neh­mer am USA-Austausch in Boston
Mas­sa­chu­sets Sta­te House
Gran­ary Bury­ing Ground
Paul Revere’s House
Street art
Tra­di­tio­nel­ler Umzug
Nach­bil­dung eines Tea-Party-Schiffs
Down­town

1. Tag: Lin­dau > Mün­chen > Reykja­vik > Boston

Aben­teu­er­lus­tig, aber noch mit ein biss­chen Schlaf in den Augen ste­hen wir alle am Sams­tag­mor­gen am BOGY-Haupteingang. Wäh­rend Herr Vog­ler uns mit fri­schen Grü­ßen von der „(Bus)-Front“ begrüßt, sind wir schon auf dem Weg zum Flug­ha­fen Mün­chen. Die gut drei Stun­den nach Reykja­vik ver­ge­hen im wahrs­ten Sin­ne wie im Flug. Im kal­ten, reg­ne­ri­schen und stür­mi­schen Island ange­kom­men, ist die Chil­lax­ness aber auch schon weg, denn Luca muss sich außer den Routine-Kontrollen einer zusätz­li­chen Lei­bes­vi­si­ta­ti­on unter­zie­hen. Aller­dings erreicht er unter tat­kräf­ti­ger Unter­stüt­zung von Frau Heß noch recht­zei­tig den Flie­ger. Ein paar Fil­me spä­ter lan­den wir end­lich in Ame­ri­ka und müs­sen nur noch eine end­los lan­ge Ein­rei­se­kon­trol­le über uns erge­hen las­sen. Geschafft! Nach einem klei­nen Fuß­marsch durch die pul­sie­ren­de und fas­zi­nie­ren­de nächt­li­che Bos­to­ner City kom­men wir erschöpft in unse­rem coo­len Hos­tel mit­ten in Chi­na­town an. Alle haben jetzt nur noch einen Wunsch: schnell etwas essen und dann ins Bett fallen!

Unser Flug­zeug „Vat­na­joe­kull”
Island
Über den Wolken
Lan­dung in Boston
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